AH verabschieden sich mit 5:1-Gala aus Wismar

Freitagabend in Wismar. 19:30 Uhr, Flutlicht, 11 Grad, ein frischer Wind – perfektes Fußballwetter für das letzte Saisonspiel der Alten Herren vom SSC gegen den PSV. Und wer sich am Bierstand schon früh ein Getränk gegönnt hatte, wurde nicht enttäuscht: Es entwickelte sich ein Spiel, das in Erinnerung bleiben wird.

Der SSC legte mutig los. Gleich in der Anfangsphase störte Micha das Aufbauspiel des PSV, blockte den Ball ab, doch die anschließende Flanke fing der Keeper ab. Wenige Minuten später setzte Paul im Mittelfeld stark nach, ging entschlossen durch und steckte auf Micha durch, doch der stand knapp im Abseits. Auf der anderen Seite musste Jan Petrak im SSC-Tor hellwach sein: Ein Fernschuss der Gastgeber zischte Richtung Eck, doch Petrak tauchte ab und verhinderte den Einschlag – erste Glanztat des Abends.

Dann kam die Offensivpower des SSC ins Rollen. In der 15. Minute setzte Ronny Rieling auf der linken Seite Röwi in Szene, der bis zur Strafraumkante durchlief und flach nach innen passte. Dort wartete Micha, der eiskalt vollstreckte – 0:1. Nur fünf Minuten später schlug die Kombination Tarras–Rieling zu. Tarras spitzelte den Ball aus der Abwehr kompromisslos durch die Mitte, Rieling startete durch, lief allein aufs Tor zu und schob cool ein – 0:2.

Wismar meldete sich per Standard zurück: Ein zentraler Freistoß aus rund 30 Metern flatterte in Richtung SSC-Kasten, Jan war dran, sah aber aus der Ferne unglücklich aus – der Anschluss zum 1:2.

Doch der SSC ließ sich nicht beirren. Der Sachse holte auf der linken Seite einen Freistoß heraus, den Ruhmer butterweich auf den langen Pfosten zog. Röwi legte clever zurück und der Sachse hämmerte den Ball trocken zum 1:3 ins Netz.

In der 35. Minute zeigte Ronny Rieling Übersicht im Mittelkreis und steckte den Ball perfekt in die Tiefe. Micha nahm Tempo auf, lief allein aufs Tor zu und blieb eiskalt: flach abgeschlossen, unhaltbar – 1:4 für den SSC.

Mit diesem beruhigenden Vorsprung ging es in die Pause. Und während die Spieler durchschnauften, sorgte ein besonderer Anblick für Gesprächsstoff: Am Waldrand standen tatsächlich zwei Rehe, die neugierig ins Flutlicht lugten. Der Bierstand hatte sofort einen Namen parat – „Bambi & Co.“.

Nach Wiederanpfiff ließ der SSC Ball und Gegner laufen. In der 45. Minute war es dann erneut soweit: Micha legte per Kopf auf Rieling ab, startete sofort durch und bekam den Ball perfekt zurückgesteckt. Allein vor dem Keeper blieb er cool, umkurvte ihn und vollendete zum 1:5 – sein dritter Treffer des Abends.

Danach spielte der SSC die Partie souverän herunter. Micha tauchte noch mehrfach gefährlich vor dem Keeper auf, diesmal hielt der PSV-Schlussmann stark. Tarras versuchte es aus der Distanz, Ruhmer prüfte den Keeper, Frank setzte einen Übersteiger an und wurde nur per Foul gebremst – den anschließenden Freistoß lenkte der Keeper über die Latte. Hinten stand die Abwehr stabil, einzig ein Fehlpass im Aufbau brachte Wismar noch einmal in Position, der Schuss segelte jedoch weit über das Tor.

Für den Spruch des Abends sorgte der Sachse bei seiner Auswechslung: „Der David überholt mich nicht mehr!“ – trocken wie eh und je, und am Bierstand gefeiert wie ein weiteres Tor.

Nach dem Abpfiff war der Abend perfekt. Zwar war offiziell „kein Grill“ angekündigt, doch am Ende wanderte doch noch Bratwurst über die Theke – eine faire Geste des PSV. Trainer André Kort rief seine Männer noch einmal zusammen, lobte die geschlossene Leistung und zeigte sich sichtlich stolz. Und so mancher schwört, er habe ein kleines Freudentränchen im Flutlicht glitzern sehen.


Fazit: Der SSC verabschiedet sich mit einem klaren 5:1-Sieg vom PSV Wismar in die spielfreie Zeit. Mit diesem Erfolg sprang die Mannschaft noch auf Platz 4 der Tabelle – ein starkes Ausrufezeichen zum Saisonende. Drei Tore von Micha, einer von Rieling, einer vom Sachsen – dazu Bier, Bratwurst und Bambi. In der Kabine herrschte nach Abpfiff ausgelassene Stimmung, die Lieder wurden lauter, die Sprüche lockerer – kurzum: ein Abschluss, wie er besser nicht hätte sein können.

Endstand: PSV Wismar – SSC 1:5