Von unserem rasenden Tresenreporter
Neumühle. In einem Duell, das selbst Tante Gerda von der Eckkneipe als „packender als jede Lindenstraßen-Folge“ bezeichnete, setzte sich der Schweriner SC Breitensport mit einem umjubelten 2:1-Auswärtssieg gegen den Neumühler SV durch – und bewies nicht nur auf dem Rasen, sondern auch am Zapfhahn Siegerqualitäten.
Der SSC ging früh mit 0:1 in Führung und ließ kurzzeitig die Muskeln spielen – leider nicht dauerhaft. Der Neumühler SV nutzte einen Standard, schob den Ball aus dem Getümmel heraus entschlossen über die Linie und stellte auf 1:1 – das Stadion vibrierte, der Grill wackelte.
Doch der wahre Coup gelang in der 72. Minute: Ein langer Ball segelte Richtung Strafraum, Ronny Rieling startete durch, nahm Maß und spitzelte das Leder gekonnt am herausstürmenden Keeper vorbei ins Netz. Der SSC führte, die Fankurve eskalierte, ein Kind warf sein Pausenbrot jubelnd aufs Spielfeld.
Der SSC präsentierte sich über 90 Minuten als verschworene Einheit. Von der Abwehr bis zum Sturm, alle rackerten, kämpften, fluchten im Takt – und hielten trotz zwischenzeitlichem Ausgleich die Köpfe oben (teilweise sogar die Bälle).
Doch der sportliche Höhepunkt sollte noch folgen – allerdings nicht auf dem Platz. David Frenzel, Schlussmann mit sicherer Hand auf dem Feld und lockerer Hüfte am Tresen, zeigte nach dem Spiel im Freischütz, was wahre Kondition bedeutet. Während andere müde in die Pommes kippten, tanzte Frenzel mit einem Getränk in der einen Hand und einem Fleischspieß in der anderen durch die Bar – laut Zeugenberichten „wie ein junger Schweinsteiger auf Mallorca“.
„So geschlossen haben wir noch nie gewonnen – weder auf dem Platz noch am Tresen“, bilanzierte Kapitän Heiko Piehl am nächsten Morgen mit sonorer Stimme und zwei Rollmopsen auf den Augen.
Fazit: Der SSC entführt drei Punkte aus Neumühle – und das mit einem gekonnten, wenn auch leicht glücklichen Treffer in der 72. Minute durch Ronny Rieling. Kämpferisch top, spielerisch eher Kategorie „Kneipenabend mit Anstoß“, rettete der SSC den Vorsprung mit Herz, Schweiß und notfalls auch dem langen Bein. Der Rest des Spiels? Eher schwere Kost. Viel Gerangel, wenig Glanz – was nicht nur an der Tagesform, sondern auch am Rasen lag, der mit seiner Beschaffenheit irgendwo zwischen Acker und Kartoffelfeld pendelte. Der Neumühler SV wirkte dabei oft wie der Gastgeber einer Party, der vergessen hat, Getränke zu besorgen: bemüht, aber planlos. Der SSC hingegen? Kam, sah, siegte – und trank.